Wie wir arbeiten


Unsere Bildungsarbeit basiert auf einer grundsätzlich wertschätzenden Haltung. Sie orientiert sich an den Kinderrechten, den Menschenrechten und an der Überzeugung von der Gleichwertigkeit aller Menschen. Aus dieser Haltung leiten wir die folgenden Prinzipien für unsere Arbeit ab.

 

Transparenz
In unserer Arbeit mit Kindern stellen wir größtmögliche Transparenz her. Die Kinder sollen immer einen Überblick darüber haben, was passiert und was noch auf sie zukommt. Entscheidungen, die von Erwachsenen getroffen werden, müssen nachvollziehbar begründet sein und die Kinder müssen die Begründung erfahren. Transparenz in unserer Arbeit ist die Grundlage für die Partizipation der Kinder.

 

Partizipation
Elementares Ziel unserer Bildungsangebote ist die Ausweitung gesellschaftlicher Partizipation der Kinder. Wir betrachten diese nicht als Objekte unserer Präventionsarbeit, sondern als lernende Subjekte, denen wir Auseinandersetzung und Austausch ermöglichen wollen. Dazu gehört auch, Kinder in wesentliche Entscheidungen des Projektverlaufs einzubinden, zum Beispiel über die Wahl von Themenschwerpunkten und Medienformaten. Wir holen beständig Feedback und Meinungen von den Kindern ein und versuchen, so viel wie möglich davon in die Abläufe der Projekte einzubeziehen. So werden die Kinder praktisch an Entscheidungen und Aushandlungen beteiligt und erleben sich als wirkmächtige Akteur_innen.

 

Prozessorientierung
Wir arbeiten nicht über die Köpfe der Kinder hinweg, sondern versuchen, Themen zu bearbeiten, die für die Kinder relevant sind. Um das zu gewährleisten, gehen wir auf die Interessen, Wünsche und Bedürfnisse der Kinder ein, die im Laufe der Projekte angesprochen werden, ohne dabei unseren methodischen Rahmen, inhaltliche Eckpunkte und Ziele aus den Augen zu verlieren.

Manche Auseinandersetzungen müssen geführt werden. Dies kann bedeuten, dass wir uns auf thematische Wendungen einlassen, die wir zuvor nicht antizipiert hatten, aber die von Relevanz für die Auseinandersetzung der Kinder sind. Dies kann auch bedeuten, dass wir für auftretende Konflikte in der Klasse oder in Arbeitsgruppen mit den Kindern versuchen, Lösungen zu finden, damit eine Weiterarbeit für alle möglich ist.

 

Augenhöhe
Wir begegnen Kindern grundsätzlich mit einer wertschätzenden Haltung. Wir nehmen sie in ihren Wünschen, Bedürfnissen, Ängsten, Stärken und Schwächen wahr und ernst. Auseinandersetzungen und Aushandlungsprozesse führen wir so, dass Kinder nie beschämt oder bloßgestellt werden. Wir respektieren Meinungen und Sichtweisen der Kinder. Wir sind uns darüber bewusst, dass wir gegenüber den Kindern in einer machtvollen Postion sind und wollen diese nicht ausnutzen.

 

Kontroversität
Gesellschaft lebt von der Vielfalt an Meinungen und Perspektiven. Wir achten darauf, dass diese Vielfalt sichtbar wird. Kinder sollen ihre Meinungen und Perspektiven selbstbewusst und angstfrei äußern und vertreten, aber auch akzeptieren lernen, dass es widersprüchliche Meinungen geben kann. Wir bringen gesellschaftlich kontroverse Positionen ein, sofern sie nicht von den Kindern selbst thematisiert werden. So ermöglichen wir eine umfassende Auseinandersetzung und Meinungsfindung der Kinder. Manchmal lässt sich kein gemeinsamer Konsens finden und das ist in Ordnung.

 

Freiwilligkeit
Auseinandersetzungen und teils schwierige Diskussionen brauchen die Bereitschaft, sich diesen zu stellen. Die Mitarbeit ist daher grundsätzlich freiwillig. Für Widerstände und Verweigerungshaltungen gibt es meist gute Gründe. Uns ist wichtig, mit den Kindern darüber ins Gespräch zu kommen und Hindernisse oder Hürden zu verkleinern und überwinden zu helfen. Zusammen mit den Kindern finden wir für alle akzeptable Wege, wie sie sich wieder gerne einbringen können.

 

Methodenvielfalt
Der Unterschiedlichkeit der Kinder in Bezug auf ihre Stärken und Interessen begegnen wir mit einer großen Vielfalt an Methoden und Zugängen. Lernen funktioniert auf sehr unterschiedlichen Ebenen. Dem wollen wir gerecht werden. Uns ist wichtig, dass immer wieder verschiedene Fähigkeiten gefragt sindund alle Kinder die Möglichkeit bekommen, sich aktiv zu beteiligen, so selbständig wie möglich und mit der nötigen Unterstützung.

 

Spaß und Bewegung

Die Auseinandersetzung mit kontroversen Themen und unterschiedlichen Vorstellungen ist anstrengend und kann harte Arbeit sein. Spiele und Bewegung lockern auf, sind eine notwendige Abwechslung und bieten immer wieder Entlastung. Dies ist eine wichtige Voraussetzung, damit sich Kinder immer wieder auf kontroverse Auseinandersetzungen einlassen können, und daher Bestandteil unserer pädagogischen Konzepte.

Darüber hinaus gilt: Man kann nie genug Spaß haben. Unsere Projekte sollen Spaß machen!

 

Diese Prinzipien sind in Bezug auf die Arbeit mit Kindern formuliert, da diese die Hauptzielgruppe sind, mit der wir Projekte durchführen. Selbstverständlich bilden sie auch die Basis für die Arbeit mit Jugendlichen und Erwachsenen.